Diagnostische Laparoskopie (=Bauchspiegelung)

Eine Bauchspiegelung ermöglicht, sich ein genaueres Bild über eventuell krankhafte Veränderungen, die als Ursache von Beschwerden und Empfängnisstörungen in Frage kommen, zu verschaffen und somit die geeignetste Behandlungsmöglichkeit zu wählen. Vor dem Eingriff in Vollnarkose wird im allgemeinen die Blase durch Einlegen eines Blasenkatheters entleert.

Um eine möglichst gute Sicht im Bauch zu gewährleisten, ist es notwendig, zunächst einige Liter Kohlensäuregas in den Bauchraum einzuleiten. Dies erfolgt entweder über eine dünne Spezialnadel oder über ein Führungsrohr, das zum Einbringen eines optischen Instrumentes (Laparoskop mit eingebauter Lichtquelle und Kamera) durch einen kleinen Schnitt von etwa 1cm Länge am unteren Nabelrand in den Bauchraum vorgeschoben wird. Nach Einführen des Laparoskops kann man dank guter Beleuchtung und Vergrößerung auf dem Bildschirm den Bauchraum gut betrachten, gegebenenfalls mit chirurgischen Instrumenten Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung entnehmen oder kleinere operative Eingriffe durchführen.

Zum Einbringen dieser chirurgischen Instrumente sind weitere kleine Hautschnitte im Bereich der unteren Bauchdecke notwendig. In manchen Fällen wird ein zusätzliches Instrument durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt um diese zu bewegen und eine genauere Übersicht über die Gegebenheiten im kleinen Becken zu gewinnen. So kann z.B. eine farbige Flüssigkeit in die Gebärmutter eingebracht werden, um die Durchgängigkeit der Eileiter bei ungewollter Kinderlosigkeit zu überprüfen. Dabei wird der Flüssigkeitsaustritt aus den Eileitern im Rahmen der Bauchspiegelung beobachtet. Die Übersicht im Bauchraum hängt u.a. von den anatomischen Verhältnissen in der Bauchhöhle ab. Bei ausgedehnten Entzündungen oder Verwachsungen nach Voroperationen ist die Durchführung einer Laparoskopie erschwert. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, den kleinen Einschnitt am unteren Nabelende etwas zu erweitern und unter Sicht in den Bauchraum vorzudringen (offene Laparoskopie).

In Einzelfällen ist es jedoch notwendig, die Untersuchung mit einem Bauchschnitt (Längs- oder Querschnitt) fortzusetzen, um sich ein genaueres Bild über Art und Ausbreitung des Krankheitsgeschehens zu verschaffen. Bei überraschenden Befunden (z.B. stärkere Blutungen), die vor der Operation nicht vorhersehbar sind, können weitere Maßnahmen erforderlich werden.

Ist mit Komplikationen bei der diagnostischen Laparoskopie zu rechnen?

Die Bauchspiegelung ist heute ein risikoarmes Routineverfahren. Trotz größter Sorgfalt kann es in seltenen Fällen dennoch zu ungeplanten Störungen im Operationsablauf kommen, die eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Diese Störungen sind in aller Regel gut beherrschbar.

Zu nennen sind:

    Komplikationen während des Eingriffs:
  • Selten: Blutungen, die jedoch meist selbständig zum Stillstand kommen oder durch Hitzeverschorfung gestillt werden können. Stärkere Blutungen können eine Bauchoperation und/oder eine Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen erforderlich machen. Äußerst selten kann es durch diese Blutübertragung zu Infektionen (z.B. HIV, Hepatitis) kommen.
  • Selten: Verletzungen an Bauchorganen (z.B. Darm, Leber, Nieren), Gebärmutter, Harnblase, Eileiter, Blutgefäßen und Nerven. Das Risiko ist bei außergewöhnlichen anatomischen Verhältnissen wie z.B. ausgedehnten Entzündungen und Verwachsungen erhöht.
  • Sehr selten: Druckschäden an Nerven und Weichteilen infolge der notwendigen Lagerung während der Bauchspiegelung. Sie bilden sich jedoch meist innerhalb weniger Wochen zurück und hinterlassen nur selten bleibende Beschwerden oder Narben.
    Nach dem Eingriff:
  • Harnsperre: Während der ersten Stunden kann das Wasserlassen erschwert sein.
  • Hautschwellungen und Knistern (durch Reste des Kohlensäuregases ), Schulter-, Hals- und Bauchschmerzen, die kurzfristig auftreten aber sich meist von selbst zurückbilden
  • Selten: Wundheilungsstörungen (z.B. Bluterguss, Infektionen) und ihre Folgen (z.B. kosmetisch störende Narben)
  • Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen auf Medikamenten
  • Sehr selten: Nachblutungen, die während der ersten Tage nach dem Eingriff auftreten können.
  • Äußerst selten: Infektion der Bauchhöhle (Peritonitis) bis hin zur Keimverschleppung in die Blutbahn (Sepsis).
  • Äußerst selten: Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose und Blutgefäßverschluss durch verschleppte Gerinnsel - Embolie)

Worauf sollte nach der Bauchspiegelung geachtet werden?

Am Untersuchungstag sollten Sie zunächst Bettruhe einhalten und nichts Essen und Trinken. Hinsichtlich der späteren Nahrungsaufnahme und möglicher Kontrollen befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Arztes.

Treten Schmerzen und andere Befindlichkeitsstörungen auf, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.

Verzichten Sie vorübergehend (bis zur nächsten Kontrolle bei Ihrem Frauenarzt) auf Geschlechtsverkehr.

Sind Nachuntersuchungen notwendig?

Wir werden Sie über etwaige nachfolgende notwendige Nachuntersuchungen ausführlich informieren. Die Nahtentfernung erfolgt üblicherweise am 7. bis 10. Tag nach der Operation.

Folgende Punkte sollten Sie nach jedem operativen Eingriff beachten:

  • Der Arbeitsunfähigkeitszeitraum ist abhängig von der Art der Arbeit
  • Badeverbot: keine Voll- oder Sitzbäder, nur duschen
  • nicht schwimmen gehen
  • körperliche Schonung: Vermeiden von Heben schwerer Lasten > 5kg
  • Koabitationsverbot: kein Geschlechtsverkehr
  • Verhütung einer Schwangerschaft
  • keine Sauna
  • keine Tampons verwenden, nur Vorlagen
  • Kontrolluntersuchung beim Frauenarzt in 4-6 Wochen

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